Unsere Vergleichskategorien, die wir bei jedem Pflanzendrink angewendet haben: Geschmack, Nährwert, Anwendung, Ökobilanz
Sojadrink
Sojadrink hat einen gewissen Eigengeschmack und daher liegt es tatsächlich am persönlichen Gusto, ob man sich für diesen Pflanzendrink begeistern kann oder nicht. Sojadrink wird von vielen Personen vor allem für die Zubereitung im Kaffee geschätzt, da er über eine gute Schäumbarkeit verfügt. Das liegt an dem von Natur aus hohen Proteingehalt der Sojabohne, was im Pflanzendrink wie ein Emulgator wirkt und somit einen guten Schaum erzeugt. Der Drink kann überall da verwendet werden, wo auch vorher Kuhmilch zum Einsatz kam – egal, ob pur als Getränk oder ins Müsli, in den Kaffee oder zum Zubereiten von Porridge, Suppen und Pudding. Sojadrink enthält relativ viel Eiweiß: etwa 3 bis 4 Gramm auf 100 Milliliter. Jedoch enthält er einen relativ hohen Anteil gesättigter Fettsäuren und birgt ein relativ hohes Risiko für Unverträglichkeiten oder Allergien (laut der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) sind in Europa etwa 0,3 Prozent der Bevölkerung von einer Soja-Allergie betroffen). Also vorher besser herantasten! Oftmals werden die prekären landwirtschaftlichen Anbaubedingungen von Soja in Regenwaldgebieten durch Monokulturen bemängelt. Daher kommt jedoch zumeist das Soja als Futtermittel für Tiere. Das Soja für Milchalternativen stammt zum Großteil aus Europa. Pro Liter steht Sojadrink mit etwa 0,7 kg Co2 pro Liter im globalen Schnitt gegenüber 2,7 kg für Kuhmilch besser da und der Wasserverbrauch ist mit 28 Litern gegenüber 628 Litern bei der Kuhmilch deutlich niedriger (Quelle Utopia).
Haferdrink
Haferdrinks sind ebenfalls wahre Allzweck-Wunder. In unserer Blue Kitchen zeigen wir, dass es quasi kein Rezept gibt, welches nicht mit Haferdrink umgesetzt werden kann. Auch ungesüßt schmeckt der Drink leicht süß, deshalb kann man beim Kauf prima zu einem Produkt ohne Zuckerzusatz greifen – dies enthält nur den natürlichen Zucker des Hafers. Unsere Blue Farm Oat Base wird in einem speziellen enzymatischen Fermentationsprozess hergestellt, bei dem zuerst das Korn geschrotet, in einem Wasserbad gekocht und dann enzymatisch behandelt wird. So spaltet sich der Hafer auf und seine natürliche Süße tritt hervor. Mit einem natürlichen Zuckeranteil von nur 1,3 Gramm können wir dadurch etwa 70-80% Zucker gegenüber einem regulären Haferdrink sparen. In unserem Blog-Artikel haben wir dies einmal näher durchleuchtet.
Haferdrinks haben im Schnitt einen Kaloriengehalt zwischen 40 und 60 Kilokalorien/100 Milliliter, einen Fettanteil von etwa 2 Gramm pro 100 Milliliter und einen Eiweißgehalt von etwa 1 Gramm pro 100 Milliliter (Quelle Utopia).
Haferdrinks schmecken besonders lecker im Kaffee, Müsli, Smoothies oder Porridges und kann auch prima zum Backen verwendet werden. Zudem glänzen Haferdrinks mit einer sehr guten Ökobilanz, da geringe landwirtschaftliche Flächen zum Anbau benötigt werden und das Getreide “regional” in Europa produziert werden kann. Somit können erheblich Co2-Emissionen eingespart werden (im Fall von Blue Farm etwa 85% gegenüber einer Kuhmilch). Haferdrinks sind zudem reich an Ballaststoffen. Das Blue Farm Haferpulver ist sogar glutenfrei und für das Extra an Nährstoffen auch als Kalzium-Variante verfügbar.
Nuss-, Mandel-, Cashew-Drinks
Diese Sorten werden für ihren leckeren und leichten Eigengeschmack geschätzt. Wer einen cremig-vollmundigen Pflanzendrink sucht, wird hier wohl jedoch nicht fündig. Die Nussdrink-Sorten werden durch ihren geringen Fettanteil meist als weniger vollmundig wahrgenommen. Je nach Geschmack sind die Anwendungsmöglichkeiten jedoch vielseitig: im Kaffee, Müsli oder bei Süßspeisen finden Nussdrinks Verwendung. Jedoch haben vor allem die Mandel- und Cashewdrinks einen Nachteil: Sie benötigen sehr viel Wasser zum Anbau ihrer Rohstoffe. Der Wasserverbrauch von Mandeldrinks ist jedoch immer noch weniger als der von Kuhmilch: 371 Liter Wasser pro Liter Mandeldrink versus 628 Liter Wasser pro Liter Kuhmilch (Quelle Statista). Gerade Mandeln stammen jedoch aus warmen Ländern, in denen ohnehin oft Wasserknappheit herrscht (große Anteile kommen aus Kalifornien, welches seit Jahren bereits von Dürren und Waldbränden geplagt wird). Zudem werden die Mandeln meist in Monokulturen angebaut (Quelle Albert Schweizer Stiftung). Mandeldrinks enthalten relativ wenige Nährstoffe. Durch das Einweichen und Filtern der festen Bestandteile im Herstellungsprozess der Mandeldrinks gehen auch Mineralstoffe weitestgehend verloren. Um den Nährwert der Mandelmilch zu erhöhen, setzen manche Hersteller ihren Produkten Kalzium, Vitamine und Mineralstoffe zu. Dafür ist der Mandeldrink jedoch recht kalorienarm und sie enthält mehr oder weniger keine allergenen Stoffe, was sie vor allem für Lebensmittelallergiker interessant macht.
Kokosmilch
Achtung Verwechslungsgefahr: Kokosmilch hat nichts mit Kokoswasser zu tun! Denn während es sich bei Letzterem einfach um das Wasser aus dem Inneren der Nuss handelt, stellt man Kokosmilch aus dem Fruchtfleisch von Kokosnüssen her. Dafür mischt man geriebenes Kokosnussfleisch mit heißem Wasser und presst maschinell die milchige Flüssigkeit daraus. Kokosmilch hat einen angenehmen Eigengeschmack und eignet sich besonders gut in Suppen, Eintöpfen und Speisen mit Gemüse und Fleisch oder als Zugabe im Curry sorgt dieser Pflanzendrink für eine leckere Geschmackskomponente. Kokosmilch fungiert als kalorienarmer Ersatz zur tierischen Sahne und lässt sich auch in süßen Speisen zur Verfeinerung von Eis, Cremes oder nährstoffreichen Smoothies gut verwenden. Auch zum pur Trinken bietet sich diese Sorte an und wer sein Müsli gerne mit einer weiteren Geschmackssorte aufpeppen will, kann ebenfalls dazu greifen. Jedoch ist der Genuss tatsächlich Geschmackssache, da die Kokosmilch einen fettigen Eindruck macht. Denn betrachtet man nur die Nährwerte von Kokosmilch, ist sie nicht mal gesünder als Sahne aus Kuhmilch. Das liegt daran, dass sie reich an gesättigten Fettsäuren ist, die als eher ungesund gelten. Hier einige Nährwerte von 100 g Kokosmilch und Sahne (30% Fett) im Vergleich: Kalorien: 230 g (Sahne: 280 g), Fett: 24 g (Sahne: 30 g) & Kohlenhydrate: 6 g (Sahne: 3 g). Jedoch ist Kokosmilch besonders reich an Biotin, was wichtig für den Stoffwechsel ist, und Kalium – mit 379 mg pro 100 g kann man rund 10% seines Tagesbedarfs an Kalium decken. (Quelle Utopia).
Die Klimabilanz von Kokosmilch ist relativ umstritten. Immerhin ist der Co2 Abdruck geringer als der von tierischer Sahne. Jedoch ist dieser durch die langen Transportwege immer noch hoch (Quelle Utopia). Auch lohnt es, sich zu den Anbaubedingungen von Kokospalmen zu informieren, da hier häufig Monokulturen und Düngemittel zum Einsatz kommen.
Reisdrink
Reisdrink (eigentlich auch ein Getreidedrink) ist eine eher wässrige und geschmacklich neutrale bis leicht süße Pflanzendrinksorte.
Der verwendete Vollkornreis wird bei der Herstellung von Reisdrink mit viel Wasser gekocht, fermentiert und gefiltert. Da der Reis durch das Filtern gesunde Inhaltsstoffe verliert, werden oft nachträglich Vitamine und Mineralstoffe hinzugefügt. Achte daher am besten auch auf die Angaben, wieviel Zucker hinzugefügt wurde. Einen cremigen Kakao kann man mit einem Reisdrink wohl nicht zubereiten und aufgrund seiner wässrigen Konsistenz eignet er sich auch nicht unbedingt für die Anwendung im Kaffee. Im Müsli oder auch in Süßspeisen wie Milchreis oder Grießbrei kann man den Reisdrink jedoch gut genießen. Reisdrink ist reich an Kalorien, jedoch arm an Nährstoffen. Doch immerhin ist er laktosefrei, milcheiweißfrei und auch glutenfrei und eignet sich daher prima als Milchalternative vor allem für Allergiker*innen.
Erbsen- und Lupinendrink
Ja, auch aus Erbsen lässt sich ein leckerer Pflanzendrink herstellen. Weder in Farbe noch im Geschmack erinnert er jedoch an die Hülsenfrüchte. Das milchige Getränk ähnelt geschmacklich durch seinen vollmundig-cremigen Charakter eher einer Sojamilch. Und auch von den Inhaltsstoffen her ist er mit der Soja-Variante vergleichbar. Erbsen- und Lupinendrinks enthalten vergleichbar viel Eiweiß und sind meist angereichert mit Omega-3-Fettsäuren. Als heimische Hülsenfrucht hat der Rohstoff für den Erbsendrink auch keine langen Transportwege hinter sich gebracht, wie das hingegen oft bei Soja der Fall ist. Das Anwendungsgebiet des Erbsendrinks ist vielfältig und kann für alle Zwecke eingesetzt werden, egal ob man ihn pur genießen möchte oder in anderen Speisen verarbeiten will.
Sehr ähnlich dazu ist der Lupinendrink mit seinem hohen Proteingehalt und einer guten Verträglichkeit. Hergestellt wird dieser Pflanzendrink aus Süßlupinen – das sind Hülsenfrüchte, die an Erbsen erinnern. Dazu werden die Samen der blau blühenden Lupine geerntet und getrocknet. Für die Produktion des Lupinen-Getränks werden die Samen acht Stunden lang in Wasser eingeweicht und dann fein vermahlen, sodass ein flüssiger Brei, die Lupinen-Maische, entsteht. Dieser Brei wird dann ausgepresst.
Hanfdrink
Hanfdrink ist als pflanzlicher Milchersatz frei von Laktose, Milcheiweiß, Soja, Cholesterin und Gluten und somit prima für Allergiker*innen geeignet. Die Samen dieser uralten Kulturpflanze enthalten viele essentielle Aminosäuren und sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen (Quelle Utopia). Hanfdrink besteht tatsächlich nur aus Hanfsamen (teils auch Hanföl), Wasser, etwas Salz und Reissirup oder Tapiokastärke zum Binden und Süßen. Die geschälten Hanfsamen werden zu Mehl gemahlen und mit Wasser, Salz und Süßungsmitteln vermischt. Der feine Brei wird solange verrührt, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Hanfdrink kommt immer häufiger beispielsweise in Smoothie-Rezepten vor, da Hanfsamen zum sogenannten Superfood zählen. Die Nährwerte eines Hanfdrinks können sich sehen lassen: Hanfsamen enthalten Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren, die als Jungbrunnen für die Zellen gelten. Da Hanfdrinks nicht gefiltert werden müssen, bleiben die wertvollen Bestandteile der Hanfsamen (Kalium, Magnesium und Aminosäuren) im Hanfgetränk erhalten (Quelle Utopia). Da jedoch auch bei dieser Pflanzenmilch das Kalzium fehlt, gibt es Anbieter, die diesen Mineralstoff noch hinzufügen. Und nein, Von Hanfdrinks wird man nicht high. ;-)
Fazit:
Sicherlich, Geschmäcker sind verschieden und die Vielfalt an Pflanzendrinks stößt auf die Vielfalt der geschmacklichen Vorlieben ihrer Konsumenten. Je nachdem welche Vergleichskategorie man für seine Auswahl anlegt, ergeben sich andere Drinks als Favorit. Hier lautet die Devise: Durchtesten und die Anwendungsmöglichkeiten der einzelnen Drinks für sich ausprobieren.
Dennoch gibt es für uns ganz klar einen Gewinner unter all den Alternativen und wer hätte es gedacht? Es handelt sich natürlich um den Haferdrink.
Für uns bei Blue Farm bietet er das Beste aus allen Vergleichskategorien (Geschmack, Anwendungsmöglichkeiten, Ökobilanz und Nährwert) und ist daher ein echter Allrounder. Lasst es euch schmecken! :-)