Wasserverbrauch bei Lebensmitteln - Was ist der Wasserfußabdruck?

Wasser ist ein existentieller Bestandteil unseres Alltags. Wir verwenden es zum Kochen, Kaffee machen, Duschen, Waschen, etc. und auch für Tiere und Pflanzen ist Wasser überlebenswichtig. Das wir achtsam mit dem Verbrauch umgehen sollten ist mittlerweile klar, aber wieso verbraucht ein Mensch in Deutschland durchschnittlich ca. 4.000 Liter Wasser - am Tag!? Lass uns von vorn anfangen…

Nur ca. 3% der weltweiten Wasserreserven ist Süßwasser. Ein Großteil davon ist in Eis, Schnee und Permafrostböden gebunden. Dazu kommt, dass die Trinkwasserreserven global ungleich verteilt sind. Dass es also ein Privileg ist, Wasser aus der Leitung zu trinken und viele Länder mit schrecklichen Wassermängeln zu kämpfen haben ist nichts Neues. 

Heute wollen wir aber ganz genau hinsehen, nämlich auf den “virtuellen” Wasserverbrauch.

“Virtuelle” Wasserverbrauch

Wie kommt es zu den - pro Kopf - ca. 4.000 Liter Wasserverbrauch am Tag?

Es liegt vor allem am indirekten Wasserverbrauch bei der Erzeugung von Lebensmitteln. Dabei ist egal, ob der indirekte Wasserverbrauch im In- oder im Ausland entstanden ist. Wird eine Kartoffel in Ägypten produziert und in Deutschland konsumiert, zählt das in Ägypten verbrauchte virtuelle Wasser pro Kopf genauso, wie bei einer in Deutschland produzierten und konsumierten Kartoffel. Dazu später aber mehr... 

Grünes, blaues oder graues Wasser?

Beim virtuellen Wasserverbrauch unterscheiden wir zwischen den genannten drei Farben. Die Kategorien helfen, die Folgen des Wasserverbrauches einzuordnen bzw. zu bewerten. Hier sind alle drei erklärt:

  • Grünes Wasser: Die Menge an Wasser, die von angebauten Pflanzen (z.B. Hafer) aus dem Boden, dem Regen oder anderen Niederschlägen aufgenommen wird. Dieser Verbrauch ist natürlich.
  • Blaues Wasser: Die Menge, die zur künstlichen Bewässerung verwendet wird. Dabei stammt das Wasser aus dem Grundwasser oder Oberflächengewässern. Es wird in künstlichen Wasserspeichern und Kanälen gelagert und kann danach nicht mehr in den natürlichen Wasserkreislauf zurückfließen. Deswegen ist dieser Verbrauch problematisch.
  • Graues Wasser: Die Menge an sauberem Wasser, die nötig wäre, um die verursachten Verschmutzungen von Süßwasser so zu verdünnen, dass es wieder verwendbar wäre. Die Meere und deren Verschmutzung wird dabei nicht berücksichtigt.

Der Wasserfußabdruck

Dabei wird, wie du vielleicht schon bemerkt hast, der direkte Wasserverbrauch und das indirekt genutzte (virtuelle) Wasser berechnet. Er bezeichnet die gesamte Menge an Wasser, die Länder, Unternehmen oder Verbraucher*innen nutzen. Die Wassermenge, die im Herstellungsland des Produkts verwendet, verdunstet oder verschmutzt wird, wird mit dem Konsum des Produkts im In- und Ausland verbunden (Beispiel mit der Kartoffel).

In Deutschland ist der Verbrauch von blauem Wasser momentan sehr gering, weil künstliche Bewässerung meistens nicht nötig ist - noch nicht. Durch den Klimawandel könnte das in Zukunft etwas anders aussehen. Mehr als die Hälfte unseres Wasserfußabdrucks setzt sich aber aus importierten Waren zusammen. Dabei stammt das meiste virtuelle Wasser aus Brasilien durch Kaffee, Rindfleisch oder gentechnisch verändertem Soja, das fast ausschließlich für Tierfutter verwendet wird.


Laut Umweltbundesamt beträgt der Wasserfußabdruck in Deutschland insgesamt rund 219 Mrd. m³ pro Jahr. Damit hinterlässt jede*r Deutsche einen Wasserfußabdruck von 2.628 m³ jährlich und 7.200 Liter täglich.

Wie kann ich meinen Wasserfußabdruck reduzieren?

  • Regional & saisonal einkaufen: Eine Kartoffel aus der Region mit Niederschlag vs. ein Apfel aus einem Land, das künstlich bewässern muss und an Wassermangel leidet.

  • Öfter vegan/vegetarisch ernähren: Die Produktion von tierischen Produkten braucht extra viel Wasser und Überdüngung mit Gülle belastet das Grundwasser. Die Produktion von 1kg Rindfleisch braucht ca. 15.000 Liter virtuelles Wasser, während Gemüse nur wenige hundert Liter benötigt.

  • Food Waste reduzieren: Weggeworfene Lebensmittel haben ebenso in ihrer Produktion Wasser verbraucht. Versuche Produkte zu verbrauchen, statt sie wegzuwerfen und deinen Food Waste zu reduzieren.

  • Ökologisch erzeugte Lebensmittel: Düngemittel und Pestizide in der konventionellen Landwirtschaft belasten das Grundwasser. Versuche deshalb Bio-Produkte zu kaufen. 

  • Müll und Mikroplastik vermeiden: Reduzierst du deinen Müll im Alltag und vermeidest Mikroplastik, wirkst du der Verschmutzung der Meere entgegen.

 

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Quellen:

 

 




Wasserverbrauch bei Lebensmitteln - Was ist der Wasserfußabdruck?